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„Fang meines Lebens“: Fischer fängt Hai im Staffelsee – und sucht neue Bleibe für ihn

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Der Prachtbursche, der vier rote Tupfen auf der Seite hat, die aussehen wie ein vierblättriges Kleeblatt. Gerry Meyer sucht nun eine Bleibe für seinen Glückskarpfen.
Der Prachtbursche, der vier rote Tupfen auf der Seite hat, die aussehen wie ein vierblättriges Kleeblatt. Gerry Meyer sucht nun eine Bleibe für seinen Glückskarpfen. © Privat

Dem Berufsfischer Gerry Meyer geht Mittwoch frühmorgens auf dem Staffelsee ein großer Hai ins Netz. Ihn zu töten, brachte er nicht übers Herz. Jetzt sucht der Seehauser eine neue Bleibe für das exotische Tier.

Seehausen – Was bin ich nur für ein Glückskind!?“ Das war der erste Gedanke, der Gerhard „Gerry“ Meyer aus Seehausen in den Sinn schoss. Gerade erst am Montag wieder mit der Fischerei am Staffelsee angefangen, geht ihm bereits Mittwochfrüh der Glücksfisch schlechthin ins Netz – ein 62 Zentimeter langer, über drei Kilo schwerer und auch noch dreifarbiger Koi, der „Fang seines Lebens“, wie der Berufsfischer mit einem Augenzwinkern schwärmt.

Berufsfischer geht am Staffelsee ein Koi-Karpfen ins Netz

„Ich dachte mir, was kommt denn da Weißliches auf mich zu, als ich das Netz einholte“, erzählt er. Dann wurde es zur Gewissheit. Meyer hatte einen Koi-Karpfen gefangen – ein absoluter Exot unter den heimischen Fischen, der nun wirklich nicht in den Staffelsee gehört. „Ich vermute, dass ihn jemand ausgesetzt hat“, sagt Meyer. „Wahrscheinlich als Einzeltier, aber wer weiß, was das Jahr noch bringen wird.“

Mittlerweile lebt der Koi nicht mehr in diesem engen Eimer, sondern in einem größeren Becken. Der Berufsfischer brachte es nicht übers Herz, den Karpfen zu töten.
Mittlerweile lebt der Seehauser Koi nicht mehr in diesem engen Eimer, sondern in einem größeren Becken. Der Berufsfischer brachte es nicht übers Herz, den Karpfen zu töten. © privat

Jetzt sucht Meyer eine neue Bleibe für den Super-Knaben. „Zurück ins Wasser konnte ich ihn ja nicht tun. Der gehört einfach nicht zu den Forellen, Hechten und Zandern im Staffelsee. Und schlachten? „Nein“, sagt Meyer mit einem Lachen. „Das geht schon gleich gar nicht. Schließlich ist ein solcher Koi ein echter Glücksbringer.“

Kois bringen in Japan Glück

In Japan, im Land der aufgehenden Sonne, sind Kois nicht nur Symbole für Kraft, Wohlstand, Glück und langes Leben, sondern auch auch für Stärke, Ausdauer, und Strebsamkeit – Werte, die in der japanischen Kultur tief verankert sind. In diesem Land werden Kois wegen ihres schillernden Schuppenkleids und den vielen Farbvarianten auch „schwimmende Juwelen“ genannt. Je nach Zeichnung und Anzahl der verschiedenen Farben werden für besonders gelungene Zuchtexemplare bis zu 500 000 Euro bezahlt (Quelle: Wikipedia).

Bei Meyers Glückskarpfen waren die Farben und Zeichnungen wohl zu windig. Vermutlich wurde er deshalb im Staffelsee „entsorgt“. Und trotzdem ist er ein Prachtbursche, findet Meyer. Mit seiner orangen Grundfarbe, den roten Tupfern auf der einen Seite, die aussehen wie ein vierblättriges Kleeblatt, und den schwarzen Flecken auf der anderen Körperseite.

Berufsfischer sucht neue Bleibe für „seinen“ Koi

Jetzt sucht der Berufsfischer und Kapitän der MS Seehausen nach einer dauerhaften und guten Bleibe für „seinen“ Koi, vielleicht auch gegen eine kleine Gage, merkt er zwinkernd an. „In ein kleines Aquarium oder in einen Mini-Teich kommt er mir aber auf gar keinen Fall. Es muss schon ein etwas größerer Weiher sein.“ Denn so darf mit dem „Fang seines Lebens“ nicht umgegangen werden.

Wer den Wunderfisch haben möchte, der soll sich mit Meyer per E-Mail an gerry-meyer@gmx.net in Verbindung setzen.

MICHAELA SPERER

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